Hermann Stainer

Software-Entwickler & -Berater für Patent- und Rechtsbranche, MBA, Geschäftsführer der Sympatent Software GmbH

Neuigkeiten & Artikel

PatForum, die Startseite für Fachleute des Gewerblichen Rechtsschutzes

PatForum liefert Ihnen schnell und übersichtlich alle relevanten Neuigkeiten aus der Patentbranche.

In meinem Bemühen, bezüglich Nachrichten, Veranstaltungen, u.ä. in der Patentbranche auf dem Laufenden zu bleiben, habe ich festgestellt, dass es keinen zentralen Informationspunkt gibt, an dem möglichst alle relevanten Neuigkeiten zusammenlaufen. Natürlich gibt es die Seiten der Patentämter, zahlreiche Newsletter, Magazine, und Blogs, die über aktuelle Entwicklungen berichten oder diese kommentieren. Aber es fiel mir schwer, den Überblick zu behalten, ohne dafür viel Zeit investieren zu müssen.

Ich habe daher eine Anlaufstelle ins Leben gerufen, die genau diese Lücke füllen soll: PatForum. Inspiriert von Aggregatoren-Webseiten wie etwa dem im englischsprachigen Raum sehr bekannten Reddit, ermöglicht PatForum allen Besuchern eine stets topaktuelle und zügig zu erfassende Auflistung aller Branchenneuigkeiten. Die Details sind dann jeweils mit nur einem Klick abrufbar.

Bildschirmphoto von PatForum.
Bildschirmphoto von PatForum.

Die Idee dabei ist, dass PatForum als Startseite im Webbrowser genutzt wird, außerdem ist PatForum von Grund auf auch für mobile Endgeräte wie z.B. Handys ausgelegt und kann dort auch als Button im Startbildschirm eingerichtet werden.

Alle Inhalte werden vorsortiert, um dem Besucher nur die mutmaßlich relevantesten neuen Einträge anzuzeigen. Ein Besucher aus Deutschland erhält z.B. nur Meldungen, die mit dem DPMA, EPA, EUIPO, oder WIPO zusammenhängen oder mit Organisationen, die mit diesen Ämtern in Zusammenhang stehen. Außerdem werden alle Einträge in Unterforen wie etwa „Patentanwälte“ oder „Kandidaten“ eingeteilt. Eine weitere Funktion ist das Speichern von Einträgen: da immer nur die aktuellsten Meldungen angezeigt werden, besteht die Möglichkeit, Einträge zu einer persönlichen Liste hinzuzufügen, um sie dauerhaft zu speichern und später leicht wiederzufinden. 

PatForum ist komplett frei verfügbar, alle Inhalte sind öffentlich. Um selbst Einträge zu veröffentlichen oder unter einem Eintrag einen Kommentar abzugeben, wird ein ebenfalls kostenloses Benutzerkonto benötigt. Ich hoffe sehr, auch Sie werden zu einem regelmäßigen Besucher von PatForum – bei Fragen oder Anregungen kontaktieren Sie mich jederzeit gerne!

EPA veröffentlicht neue Version von Espacenet

Das EPA hat die neue Version seiner Patentdatenbank Espacenet veröffentlicht, derzeit als öffentlicher Test und parallel zur bestehenden alten Webseite.

Seit zwei Jahren arbeitet das EPA an einer neuen Version seiner populären Patentrecherche Espacenet. Während die derzeitige Website bereits eines der besten frei verfügbaren Werkzeuge für die Suche nach öffentlich verfügbaren Patentdaten ist, hat das EPA aufgrund mehrerer Faktoren die Entscheidung getroffen, eine von Grund auf neuen Suchoberfläche zu entwickeln: das neue Espacenet ist im Allgemeinen einfacher zu bedienen, und insbesondere zugänglicher, wenn etwa ein Mobilgerät wie ein Tablet oder ein Mobiltelefon verwendet wird. Einige Abläufe wurden verbessert, z.B. kann jetzt eine Filterfunktion genutzt werden, anstatt schon bei der ersten Suche alle Parameter eingeben zu müssen.

Bildschirmphoto der neuen Version von Espacenet.
Bildschirmphoto der neuen Version von Espacenet.

Mir persönlich gefällt der neue Ansatz sehr, v.a. auch unter dem Gesichtspunkt, dass das neue Layout mit den Suchergebnissen auf der linken Seite und den geöffneten Dokumenten auf der rechten Seite heutzutage der De-facto-Standard für jede von Patentämtern, Patentanwälten oder anderen Patentexperten verwendete Patentrecherchesoftware ist.

Um mehr über das neue Espacenet zu erfahren, sehen Sie sich das Video des EPA auf Youtube an.

Warum ich vor die Kamera trat

Am Ende haben die Dreharbeiten viel Spaß gemacht – doch es kostete mich einiges an Überwindung, selbst im Video aufzutreten.

In den vergangenen Tagen ist das erste Video zur Patentswatch-Software auf allen Kanälen online gegangen – von der Unternehmenswebseite bis hin zu sozialen Netzwerken. Produktvideos sind heute ein Muss, nicht nur für Softwareanbieter, sondern für jeden, der sich online präsentieren möchte. Ich hatte schon früher Videos veröffentlicht, doch dieses Mal war eine neue Herangehensweise geplant: ich wollte nicht nur ein Softwareprodukt im Video vorstellen, sondern auch selbst darin auftreten.

Das Internet ist überflutet von Angeboten und Produkten verschiedenster Art. Es ist schwierig, die Aufmerksamkeit auf sich und sein Angebot zu ziehen. Sieht sich jemand ein Video an, ist das Interesse binnen Sekunden entweder geweckt oder nicht. Gleichzeitig hat besonders Software das Problem, ein für viele Menschen besonders abstraktes und schwer zu erfassendes Produkt zu sein.

Zahlreiche Studien haben jedoch ergeben, dass es einen Weg gibt, in einem Video die sofortige, volle Aufmerksamkeit des Zuschauers zu gewinnen, und außerdem das Video mit den gewünschten Emotionen zu versehen: man zeigt im Video ein Gesicht. Unser Gehirn kann nicht anders, als darauf zu reagieren, denn wir sind von Geburt an darauf trainiert. Dies geht bekanntermaßen so weit, dass wir sogar ein Gesicht ausmachen, wo sich keines befindet, sei es auf Gegenständen, Gebäuden, oder auch auf dem Mars. Ein Gesicht im Video lenkt nicht nur die Aufmerksamkeit auf sich, es entsteht sofort auch eine persönlichere Atmosphäre, und Emotionen werden direkt zum Zuschauer transportiert – nicht umsonst heißt es: „Lachen ist ansteckend“.

Trotzdem sieht man in vielen Produktvideos keine Gesichter. Warum dem so ist, kann ich sehr gut nachvollziehen: ich war nie wild darauf, vor der Kamera zu stehen. Die Produktion eines professionellen Videos ist aufwendig. Und vor allem interessiert sich der Zuschauer ja für das Produkt, nicht für mich. Aber ist dem wirklich so?

Ich habe lange überlegt, und dann den Entschluss gewagt, es mit dem Auftritt im neuen Produktvideo zu versuchen, und Patentswatch als Software damit ein Stück persönlicher und zugänglicher zu machen. Das Ergebnis sehen Sie auf der Patentswatch-Webseite – Ihre Meinung und Ihr Feedback interessieren mich natürlich sehr.

EPA-Patentanmeldungen 2017 auf Rekordniveau

Das Europäische Patentamt hat seinen Jahresbericht für 2017 veröffentlicht. (Bildquelle: Europäisches Patentamt)

Rund 166.000 Patentanmeldungen sind 2017 beim Europäischen Patentamt eingereicht worden, mehr als jemals zuvor in der Geschichte des Amts. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt laut dem kürzlich veröffentlichten Jahresbericht 2017 3,9% für Patentanmeldungen und 10,1% für veröffentlichte erteilte Patente.

Die folgenden Entwicklungen lassen sich aus dem Jahresbericht ablesen:

  1. Die Nachfrage nach europäischen Patenten steigt auf der ganzen Welt. Die fünf anmeldestärksten Länder waren die USA, Deutschland, Japan, Frankreich sowie China. Deutschland bleibt damit Spitzenreiter innerhalb Europas, die Zahl der Anmeldungen stieg dabei um 1,9%.
  2. Bei einigen Ländern konzentrieren sich die Anmeldungen auf bestimmte Bereiche, so z.B. im Falle von China und Südkorea auf den Sektor Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Bei den meisten europäischen Ländern, sowie den USA und Japan verteilen sich die Anmeldungen dagegen breiter auf verschiedene Sektoren.
  3. Die drei Technologiesegmente mit der größten Anzahl Patentanmeldungen bleiben im Vergleich zum Vorjahr identisch: die Medizintechnik, die Digitale Kommunikation und die Computertechnik. Das stärkste Wachstum bei den zehn aktivsten Technologiefeldern verzeichnete die Biotechnologie mit 14,5%, gefolgt von Arzneimitteln mit 8,1% und Messtechnik mit 6,6%.
  4. Das Unternehmen mit den meisten Patentanmeldungen im Jahr 2017 ist Huawei aus China, gefolgt von Siemens, LG, Samsung und Qualcomm. Großunternehmen machen dabei 69% unter den Patentanmeldern aus, die restlichen 31% stammen von kleinen und mittleren Unternehmen, Einzelerfindern, Universitäten und öffentlichen Forschungseinrichtungen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass es für die Zahl an Patentanmeldungen nach wie vor nur eine Richtung gibt: nach oben. Für alle Akteure im Patentbereich wie Unternehmen und Patentanwaltskanzleien bedeutet dies, dass es immer schwieriger wird, alle für sie jeweils relevanten neuen Anmeldungen und deren Anmeldeverfahren im Blick zu behalten.

Patente mit Kultstatus: der Football

Wird es ein Lauf- oder ein Passspiel? Diese Frage stellte sich im American Football lange Zeit nicht. Denn die Bälle der Anfangszeit konnten praktisch nicht gezielt geworfen werden.

Über diese Artikelreihe

Hinter jedem Patent steckt eine Geschichte – und in dieser Artikelreihe möchte ich einige besonders bekannte vorstellen. Erfindungen, die für Aufsehen gesorgt und einen regelrechten Kultstatus erlangt haben. Auch auf die Erfinder und Anmelder dieser Patente werde ich eingehen.

Während moderner American Football aus verschiedensten Spielzügen besteht, so sind es vor allem die langen, spektakulären Vorwärtspässe, die mit dem Sport in Verbindung gebracht werden. Es ist ein heute meist vergessener Fakt, dass diese Art des Passspiels über weite Teile der Anfangszeit des Sports nicht umsetzbar war. Grund hierfür war das wohl wichtigste Element des Spiels: der Football. Denn die Pioniere des Spiels hatten mit zahlreichen Problemen ihres Spielgeräts zu kämpfen.

Die Geschichte der Herstellung von aufblasbaren Bällen beginnt um 1849 mit dem englischen Lederarbeiter Richard Lindon. Dessen Ladengeschäft befand sich zufällig in der Nähe der Rugby-Schule in Rugby, Warwickshire, England, bekannt als Geburtsort des Rugby-Sports. Lindons Geschäft verlagerte sich bald von der Herstellung von Schuhen hin zur Versorgung der Schüler der Schule mit den dringend benötigten Bällen. Während die Außenseite aus genähtem Leder bestand, war das Innere eine Schweineblase und wurde durch ein Röhrchen mit dem Mund aufgeblasen, ein sehr gefährlicher Vorgang, da das Schwein u.U. erkrankt sein und man sich auf diese Weise anstecken konnte. Lindon hatte daher die Idee, stattdessen Naturkautschuk zu verwenden (trotz dieser und anderer Erfindungen reichte er jedoch nie eine Patentanmeldung ein).

Aufgrund der Herkunft der Blase gab es ursprünglich keinen anderen Weg, als Rugby mit einem runden Ball zu spielen. Er war schwer zu tragen, und Werfen war nicht nur kaum umsetzbar, sondern auch gegen die Regeln. Der Wechsel zu Naturkautschuk eröffnete jedoch die Möglichkeit, andere Formen zu verwenden, und 1874 wurde ein neuer Ball verwendet, der eine Form ähnlich einer Wassermelone hatte.

American Football wurde anfangs mit solchen Rugby-Bällen gespielt, aber im Jahr 1906 wurde der Vorwärtspass erlaubt, und bald darauf ermöglichten neue Regeln den Einsatz eines Balls, der im Grunde eine größere Version des heutigen modernen Footballs war. Aber das Laufspiel war immer noch die einzig umsetzbare Strategie, da dem Ball ständig die Luft entwich, dieser dadurch seine Form verlor und schwer zu werfen war. Während dies bereits eine große Herausforderung für die Hersteller darstellte, war das Aufblasen des Balles zudem auch noch ein komplizierter und zeitaufwendiger Prozess. Football-Spiele mussten deswegen unterbrochen werden, und die Spieler bliesen abwechselnd wieder Luft in den Ball. Mehrere Patente wurden auf verschiedene Erfindungen erteilt, die dieses Problem zumindest verkleinern konnten, wie zum Beispiel ein spritzenähnliches Blasgerät. Darüber hinaus musste ein Ball für jeden Aufblasvorgang aufgeschnürt werden (und natürlich wieder zugeschnürt), und hatte zu allem Überfluss auch noch hervorstehende Metallventile, die ihn nicht nur ungleichmäßig und damit schwerer zu werfen machten, sondern auch ein Verletzungsrisiko für die Spieler bargen.

Entwicklung des Footballs: links eine Illustration aus einem Patent von 1925, rechts aus einem Patent von 1939.
Entwicklung des Footballs: links eine Illustration aus einem Patent von 1925, rechts aus einem Patent von 1939.

Patente zeigen die Entwicklung des Footballs: im Laufe der Jahre wurde seine Form immer weiter u.a. dahingehend verbessert, um Passspiele zu ermöglichen. In seinem Patent US 1 559 117 aus dem Jahr 1925 schreibt John E. Maynard: „Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Football zu schaffen, der besonders zum Spielen des aktuell üblichen offenen Spiels geeignet ist, bei dem der Ball in dem als ‚Vorwärtspass‘ bekannten Spielzug häufig von Hand geworfen wird. Bei der Ausführung dieses Spielzuges ist es notwendig, dass der Ball am Ende ergriffen und schnell und genau geworfen wird, und bei nassem Wetter, wenn der Ball rutschig ist, ist es schwierig, einen ausreichend festen Griff zu haben, um dies erfolgreich zu bewerkstelligen.“

14 Jahre später, im Jahr 1939, zeigt das Patent US 2 182 053 von Milton B. Reach die Form noch weiter fortgeschritten hin zu dem Football, wie wir ihn heute kennen, neben vielen anderen Verbesserungen. Nicht viel später, im Jahr 1941, wurde Samuel „Slingin’ Sammy“ Baugh bei den Washington Redskins der erste Quarterback der NFL, der für sein überragendes Passspiel bekannt wurde. Heutzutage verbessern die Hersteller den Football weiter in Bezug auf die verwendeten Materialien, die Griffigkeit und Haltbarkeit.

Nächste Woche treffen beim  52. Super Bowl die Philadelphia Eagles auf die New England Patriots. Während der Gewinner erst noch ermittelt werden muss, ist eines sicher: die Zuschauer dürfen sich auf spektakuläre Passspiele freuen, die ohne die großartigen Erfindungen in der Entwicklung des Footballs nicht möglich wären. Ich wünsche allen Fans ein großartiges Spiel und gute Unterhaltung!

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Über den Autor

Mein Name ist Hermann Stainer – willkommen auf meiner Webseite! Ich bin seit 20 Jahren als Entwickler und Berater in der Softwarebranche tätig. Auf dieser Seite schreibe ich über Unternehmens­software im All­gemeinen, wie auch über persön­liche Erfahr­ungen mit meinem Unter­nehmen Sympatent.

Mein Spezial­gebiet ist Software für die Verwaltung von geistigem Eigen­tum wie z.B. Patenten. Zu meinem Kunden­kreis gehören u.a. Patent­anwälte und Unter­nehmen, die selbst Patent­inhaber sind.

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